Städtische Geschäfte leiden zunehmend unter Kaufkraftabfluss an die Peripherie und gleichzeitig kommt es zu Konzentrationseffekten. Während die Verkaufsflächen massiv zugenommen haben, ist beispielsweise die Zahl der Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäfte in Österreich von 23.900 im Jahr 1960 auf rund 8.500 im Jahr 1994 gesunken. Jede vierte Gemeinde in Österreich hat keine Lebensmittelfiliale. Die Bindung der Kaufkraft in Städten und Dörfern ist daher für die Geschäfte von existenzieller Bedeutung. Zwischen Wirtschaft und Verkehrssystem besteht eine enge Wechselbeziehung: Das Verkehrssystem legt die Art und Struktur der Wirtschaft fest. Die zunehmende Konzentration von kommerziellen Aktivitäten außerhalb von gewachsenen Dorf- und Stadtstrukturen durch Shopping Centers, Gewerbe- und Industrieparks ist eine Folge des massiven einseitigen Ausbaus von Infrastrukturen für den motorisierten Individualverkehr und dabei insbesondere der Parkplatzverfügbarkeit. Damit entstehen nicht nur enorme Folgekosten für Land und Gemeinden sondern auch enorme Abhängigkeiten. Untersuchungen (Ibesich, 2005) zeigen , dass bei Annahme einer homogenen Einwohnerverteilung der Supermarkt einer internationalen Konzernkette einen rund 7-mal so großen Einfluss wie ein ganzes ländliches Dorf besitzt, der Einfluss der Shopping City Süd (als Agglomeration mehrerer Konzernfilialen) ist sogar 13-mal größer. Die durchschnittlichen Beschäftigungseffekte je Kilometer und Kundenausgaben sind in innerstädtischen, kleinstrukturierten Bereichen rund 5-mal höher als bei peripheren Großstrukturen.